Unsere Lagen
Terroir ist für viele und für Vieles das Zauberwort überhaupt, wenn es um Weinqualität geht. Es beschreibt die Verbindung aus Boden, Lage, Herkunft und dem Können der Winzer. Es sind also immer die Menschen, die die charakteristischen Vorgaben der Natur mit Verstand und Gefühl lesen und im Wein schmeckbar machen können. Im deutschen Weingesetz wurde dieser Begriff 1971 festgesetzt. Das Anbaugebiet ist eine Herkunftsbezeichnung für Qualitätswein, die sich auf ein genau abgegrenztes Gebiet bezieht. Anbaugebiete werden weiter in Bereiche und Großlagen und Einzellagen unterteilt. Der Boden ist die obere Schicht der Erde. Die Rebe nutzt ihn zur Verankerung sowie als Nährstoff- und Wasserreservoir. Auch auf das für Rebwachstum und Traubenreife bedeutende Mikroklima nimmt er großen Einfluss.
Wir bewirtschaften insgesamt 6,97 Hektar Anbaufläche in sieben verschiedenen Lagen.
Niersteiner Gutes Domtal ist die Großlage für unsere Weine.
Dexheimer Doktor (1.563 qm; Einzellage: Doktor, Gemeinde: Dexheim) ist das Zuhause unserer Huxelrebe. Es wird vermutet, dass die Nutzungsrechte der Lage dem Dorfschulmeister gehörten. Diese Einzellage ist purer Kalksteinboden, bestehend aus 30 Millionen Jahre alten Meeresablagerungen. Dieser steinige, sandige Boden sorgt für eine geringe Speicherfähigkeit für Bodenwasser bei gleichzeitig guter Durchlüftung und Erwärmbarkeit des nährstoffreichen Bodens. Hieraus resultieren ausdrucksvolle, lebhaft-elegante Weine mit ausgewogener Säure und leichter Mineralik.
Dienheimer Schloss (1.435 qm, Einzellage: Schloss, Gemeinde: Dienheim) ist ebenfalls die Heimatlage unserer Huxelrebe. Sie ist Teil der Großlage Krötenbrunnen in Dienheim. Die Lagenbezeichnung geht auf das Schloss bei Dexheim zurück, von dem nach einem Brand im Jahre 1683 leider nur noch ein Teil des Turms übriggeblieben ist. Hier herrscht ein fruchtbarer, tiefgründiger, leichter Lehmboden vor. Er sorgt für gelbfruchtige Aromen, sanfte Säure und eine mittelkräftige Struktur der unkompliziert-süffigen Weine.
Die Einzellage Altdörr in der Gemeinde Friesenheim zeichnet sich durch sogenannten Tonmergel/Pelosol-Boden aus. Dies sind kalkreiche, tonige Ablagerungen des urzeitlichen Tertiärmeeres. Sie sorgen für eingeschränkte Wasserdurchlässigkeit und Durchlüftung des nährstoffreichen Bodens. So wird dieser nur mäßig erwärmbar und schwer durchwurzelbar. Dies sorgt für körperreiche, fruchtige Weine mit wenig Säure und cremigem Schmelz. Hier haben wir drei Anbaugebiete:
- Friesenheimer Bergpfad (21.127 qm) ist eine unserer wichtigsten Lagen. Hier werden alle unsere Rotweine, der Grauburgunder, Blanc de Noir und auch der Bacchus angebaut. Der Lagenname beruht auf einen in unmittelbarer Nähe befindlichen Bergpfad.
- Friesenheimer Knopf (10.485 qm) ist das Zuhause unseres Chardonnays und der Scheurebe. Die Bezeichnung der Lage geht auf die rundliche Form des Hügels zurück.
- Friesenheimer Altdörr (25.581 qm) ist unsere größte Lage. Dies ist das Anbaugebiet für unseren großartigen Weißburgunder, Kerner und etwas Riesling. Die Lagenbezeichnung beruht auf dem häufigen Auftreten von Dornhecken in der Flur.
Der Hahnheimer Moosberg (6.105 qm; Einzellage: Moosberg, Gemeinde Hahnheim/Sörgenloch) ist die Hauptlage unseres Rieslings. Die traditionsreiche Lage wurde 1559 mit dem Namen „an dem moissen Wege“ urkundlich erwähnt. Die Namensableitung entstammt aus dem mittelhochdeutschen Wort mos und bedeutet „feuchtes Gelände“. Es ist eine reine Südlage.